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Unser Leitbild

Die Elbe – lebendiger Fluss und erhaltenswerte Schönheit

Von der tschechischen Grenze bis kurz vor die Tore Hamburgs darf die Elbe auf einer Länge von 600 Kilometern frei fließen, wie es ihrer Natur als dynamischer Fluss im Flachland entspricht. Hier gibt es noch unverbaute, helle Sandufer und die größten Auenwälder Deutschlands. An der Elbe finden wir viele Tier- und Pflanzenarten, die anderswo selten geworden sind. Sie ist Heimat für Biber und Storch, See- und Fischadler, Lachs und Stör, Wassernuss und Liebesgras. Ihr Wasser ist wieder so sauber, dass die Menschen in ihr baden können.

An fast ihrer gesamten Uferlänge reihen sich Schutzgebiete wie Perlen einer Kette aneinander. Die beeindruckende Schönheit der Flusslandschaft Elbe, das Naturerbe und ihr Kulturerbe sind in Deutschland inzwischen einzigartig und werden von immer mehr Menschen entdeckt und begeistert erlebt. Dass der Elberadweg seit Jahren der beliebteste Fernradwanderweg ist, ist der beste Beweis für die Attraktivität und den touristischen Wert der Landschaft.

Diese Kulturlandschaft mit den jahrhundertealten Dorfkirchen, dem Dom in Magdeburg, den mittelalterlichen Städten, dem seit 1760 bestehenden Dessau-Wörlitzer Gartenreich und dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, besitzt wie die französische Loire das Potential, UNESCO Welterbe zu werden.

Der Konflikt – Die Elbe ist bedroht

Die Bundesregierung plant jedoch durch weiteres Schottern und Baggern aus der Elbe eine ganzjährig befahrbare Wasserstraße zu machen. Diese Steinschüttungen (offiziell Unterhaltungs- maßnahmen genannt) führen zu ökologischen Schäden. Die Flussufer werden immer monotoner, eine die Vielfalt fördernde Dynamik wird dort verhindert. Die Fließgeschwindigkeit wird unnatürlich erhöht, wodurch sich der Fluss immer tiefer in sein Bett eingräbt. In der Folge sinkt der Grundwasserspiegel und die Auenlandschaft trocknet aus.

Die bisherigen Baumaßnahmen lassen keinen Nutzen erkennen. Sogar das Bundesverkehrs- ministerium räumt ein: Statt der offiziell angestrebten Mindest-Fahrtiefe von 1,60 m konnten nur 1,20 – 1,30 m gewährleistet werden. Die stark schwankenden wetterabhängigen Wasserabflüsse machen einen verlässlichen Transport von Gütern unmöglich. Allen kostenintensiven An- strengungen zum Trotz geht die Güterschifffahrt auf der Elbe weiter zurück. Dennoch wird an der Elbe weiter gebaut und damit dem Fluss geschadet.

Die Zukunft der Elbe – Unsere Ziele

An der Elbe wird ein Umdenken und Umlenken stattfinden. Die Loire kann hierbei als Vorbild dienen. Anstatt den Fluss weiter zu vertiefen, gilt es auf nachhaltigen Hochwasserschutz und ökologische Verbesserungen zu setzen. Davon profitieren alle.

Wir sehen die Zukunft der Elbe und ihrer Auen als Ort der besinnlichen Ruhe und Erholung für den Menschen und als Refugium für Tiere und Pflanzen. Ein Gesamtkonzept für die Elbe wird derzeit von Bundesregierung und Ländern erarbeitet. In diesem über Jahre anberaumten Prozess nimmt PRO ELBE am „Runden Tisch“ aktiv Einfluss. Wir setzen uns für ein Gesamtkonzept Elbe zum Schutz der Flusslandschaft ein.

Ziele, die wir verfolgen:

  • Die schädliche Vertiefung des Flussbetts ist sofort zu stoppen. Das bedeutet auch: kein Ausbau oder Baumaßnahmen, die eine weitere Vertiefung der Elbe nach sich ziehen.
  • Wo immer möglich, sollen naturnahe und unverbaute Ufer sowie flusstypische Dynamik zugelassen werden. Inseln sollen sich bilden können. Der Fluss soll so die Möglichkeit erhalten, sich selbst die vielfältigen Lebensräume zu schaffen, die Tiere und Pflanzen benötigen, um zu überleben.
  • Umweltgesetze wie Natura 2000 und die EG-Wasserrahmenrichtlinie müssen eingehalten und umgesetzt werden.
  • Nachhaltiger Hochwasserschutz insbesondere durch Deichrückverlegung und Renaturierung von ehemaligen Auen ist umzusetzen.
  • Die Schifffahrt muss sich der Elbe anpassen, nicht die Elbe der Schifffahrt. Wir wollen unsinnige und für die Elbe ökologisch schädliche Bauprojekte verhindern.
  • Eine Vernetzung der Verkehrsträger bzw. ein Logistikkonzept für den Elbekorridor ist zu erarbeiten, um Alternativen für den Gütertransport bei Niedrigwasser zu schaffen.
  • Geschwindigkeitsbegrenzung und Lärmschutz für alle motorbetriebenen Wasserfahrzeuge – auch für High Speed Boote sind festzulegen.

PRO ELBE – Menschen, die den Lebensraum Elbe erhalten wollen

In der Initiative PRO ELBE haben sich Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen gefunden. Sie engagieren sich mit Herz und Sachverstand für den Erhalt der Naturnähe der Elbe, damit noch viele Menschen und Generationen in den Genuss kommen, diese schöne, lebendige und einzigartige Flusslandschaft zu erleben. Ein naturnaher Fluss ist nicht nur ökologisch vorteilhaft, sondern bringt auch ökonomischen Nutzen für die Region.

Unterstützung erfährt PRO ELBE aus der gesamten Bevölkerung, insbesondere aber von Künstlerinnen und Künstlern und den evangelischen Landeskirchen. Die Initiative arbeitet konstruktiv mit Umweltverbänden sowie mit der Wissenschaft zusammen. Gegründet hat sich PRO ELBE im Jahr 2001.

Unsere Aktivitäten – Was wir tun

Das Leben entlang der Elbe hat sich in den letzten Jahrhunderten fundamental geändert. Wir sind uns bewusst, dass wir in einer Landschaft leben, die der Mensch geprägt hat. Gerade deswegen ist ein nachhaltiger Umgang mit der Flusslandschaft Elbe erforderlich!

  • Wir mischen uns in unsere Angelegenheit – den Umgang mit der Flusslandschaft Elbe, unserer Heimat – ein. Wir führen und fordern dazu einen konstruktiven Dialog.
  • Mit öffentlich wirksamen Aktionen machen wir auf die Bedrohung aufmerksam, mit Fachveranstaltungen informieren wir zur Elbe. Mit Stellungnahmen, Petitionen, Anfragen und Beiträgen auf Tagungen fördern wir die öffentliche Debatte.
  • Wir recherchieren Daten und machen sie für die Allgemeinheit verständlich, transparent und zugänglich.

Wir kämpfen für den Erhalt einer naturnahen Flusslandschaft Elbe! Sie ist zu wertvoll, um sie weiter sinnlos zu verbauen.